Frau Dattelpflaum reist

... und schreibt
2018 - Normandie und Kanalinseln

Cobo Bay und Fort Grandes Rocques

30. Juli 2018

Der verregnete Sonntag war wirklich Murks, aber eines soll nicht unerwähnt bleiben. Die Busse fahren hier teilweise nur stündlich oder halbstündlich, und da sich ja  – wie bereits beschrieben – an den Haltestellen keine Schilder oder Pläne befinden, weiß ich auch nie so genau, an welcher Haltestelle für welche Buslinie ich nun eigentlich stehe, geschweigedenn, wann der nächste Bus kommt.

Ich stand also im strömenden Regen an der Bushaltestelle, wollte in die Stadt und fragte mich, wann hier wohl welcher Bus kommt, als eine Frau an mir vorbei lief. Ich erkundigte mich bei ihr, ob sie zufällig wüsste, wann hier die Busse Richtung St. Peter Port abfahren. Woraufhin sie nur meinte: „Oh, I’m just walking to my car… just come with me, I can drop you off!“ „Are you serious?“ „Sure! Just hop on!“ Da hat mich diese völlig fremde Frau tatsächlich in die Stadt gefahren und mich dort noch mit ein paar Tipps wieder ausgesetzt. Zum wiederholten Male freue ich mich über so viel Freundlichkeit, und als ich abends im Hotel davon erzähle, meint der Gastwirt nur:
„I sometimes forget in what a paradise we live in.“

Abgesehen von der netten Geste fand ich es aber auch spannend, mal in einem Rechtslenkerwagen zu fahren. War schon eigenartig, auf der Fahrerseite einzusteigen, aber nicht zu fahren. 🙂

Der Himmel hängt auch heute noch voller schwerer Wolken, aber wenigstens ist es warm und trocken. Da es morgens noch ziemlich düster ist, beginne ich den Tag einfach mit einer Bustour um die Insel. Es gibt zwei Linien, die den ganzen Tag um die Insel fahren – eine rechts herum, und eine links herum. Eine Runde dauert fast zwei Stunden, und fast die gesamte Fahrt auf der Küstenstraße bietet tolle Aussichten.

Eigentlich wollte ich mir danach alles Mögliche ansehen, aber irgendwie hält sich mein Tatendrang bei dem Wetter dann doch in Grenzen, und im Museum war ich schließlich gestern schon. Also setze ich mich nach Ankunft am Busbahnhof kurzerhand wieder in den nächsten Küstenlinienbus und fahre einfach nochmal zurück zur Cobo Bay, die ich so schön fand.

Zwar ist es immer noch ziemlich bewölkt, aber es ist T-Shirt-warm und ich mag ja grundsätzlich auch die etwas rauere und düstere Stimmung am Strand. Zudem sich dann ja dankenswerterweise meist auch kaum anderere Mensch dort aufhalten. Zeit und Gelegenheit, ein wenig in Ruhe mit der Kamera umherzuziehen.

Letztendlich ist es dann so schön da, dass ich den ganzen Tag in der Ecke bleibe. Es ist angenehm warm, aber nicht zu heiß, ein bißchen Wind, und die Wolken brechen am Nachmittag auch noch auf. Perfektes Wetter, um ein wenig barfuß durchs Wasser zu laufen, die felsige Landschaft mit all ihren Farbspielen zu erkunden, und noch ein kleines Stück weiter in die Saline Bay und hoch zum Fort Grandes Rocques zu schlendern.

So viel herumzulaufen macht durstig. Bloß gut, dass ich bereits weiß, dass es im Rockmount guten Cider gibt. 😉

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