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2015 - Normandie und Kanalinseln

Sark – A World Apart

26. Juli 2015

A World Apart – das ist der Ausdruck, mit dem Sark sich selbst vermarktet. Einen treffenderen Slogan hätten sie wohl kaum finden können. Die Insel hat nur um die 600 Einwohner, und so vieles ist hier so besonders. Die Lage zwischen Frankreich und Großbritannien, mit kulturellen Einflüssen von beiden Seiten, die Natur, die Stille, das milde Klima, die Dunkelheit… auf der gesamten Insel gibt es keine einzige Straßenlaterne und nur sehr wenig Außenbeleuchtung, denn man hat beschlossen, sich hier den Nachthimmel ohne Lichtverschmutzung zu erhalten. Möchte man abends noch in den Pub, wird einem eine Taschenlampe in die Hand gedrückt.

Die „Straßen“ sind allesamt nur Schotterwege, es sind Fahrräder und Pferdekutschen unterwegs und der einzige Supermarkt der Insel ist nur ein wenig größer als ein größerer Tankstellen-Shop bei uns. Das erklärt vielleicht auch, warum die Einwohner an den Kochabenden in der Island-Hall so wild auf Pizza sind, wenn es welche gibt: mal eben in den Supermarkt fahren, um noch eine Tiefkühlpizza zu holen – das geht hier nicht.

Die Einheimischen sind hier wahnsinnig freundlich. Fast jeder, der einem unterwegs begegnet, wirft einem ein „Hi there, it’s a lovely day, isn’t it?“ entgegen. Und steht man mit der Landkarte in der Hand auf der Straße, wird man im Vorbeiradeln gefragt: „Are you alright with the map?“ „Yes, thank you!“ „Wonderful!“ Die gesamte Atmosphäre ist hier so… friedlich. Ein wunderschöner Ort zum Entschleunigen.

Als Jackie unserer Gastgeberin gestern erzählte, sie habe sich im Dorf einen Schlüsselanhänger gekauft, erwiderte Sue: „Ich wüsste nicht, was ich damit sollte, ich besitze keine Schlüssel.“ Auf unseren fragenden Blick hin erklärte sie: „Autos gibt es hier nicht, und Türen schließt hier ohnehin keiner ab, da es hier ganz einfach keine Kriminalität gibt“. Und ich hatte mich bei meiner Ankunft schon gewundert, dass es draußen keine Klingel gab. Der Wintergarten steht weit offen, man läuft einfach direkt rein und macht sich dann drinnen mit der Glocke bemerkbar, die auf dem Tisch steht. Das ist wirklich eine andere Welt hier.

Nach dem gestrigen Traumwetter regnet es heute leider. Und wer hat es geschafft, sich eine Regenjacke zu kaufen, die nicht wasserdicht ist? Richtiiiig….

Mal schauen, was man hier bei Regen so anfängt. Ich wette, Jackie und Georgina haben bestimmt noch die eine oder andere merkwürdige Geschichte auf Lager. 😉

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