Frau Dattelpflaum reist

... und schreibt
2018 - Normandie und Kanalinseln

Hotelbettentag

27. Juli 2018
Tratsch am Frühstückstisch

Hier auf der Insel findet heute die Hochzeit eines Insulaners statt, zu der zahlreiche Gäste von außerhalb anreisen. Auch in meiner Unterkunft sitzen heute einige Neuankömmlinge, die zu diesem Anlass wieder einmal nach Sark zurückgekehrt sind. Und wie das auf einer solch kleinen Insel nun einmal so ist – hier sind alle irgendwie miteinander verwandt. Wie die jeweiligen Verwandtschaftsverhältnisse nun genau sind, muss aber ersteinmal ausführlich geklärt werden. Unsere Gastgeberin setzt sich zu uns an den Frühstückstisch und hilft, es auseinanderzudröseln: Catherine ist die Halbschwester von Janes Großmutter. Wodurch sich Cathrine plötzlich sehr alt fühlt, wenn sie das so hört. William ist ein Neffe 2. Gerades von Jim. Anne ist Cousine 1. Grades von Kate. Michael konnte einfach nicht ohne seine Diana. Die aber auch wirklich eine Seele von Mensch war. Wissta Bescheid!?

Ich wollte noch fragen, wie es mit dem jüngsten Sohn Meredith und den Cousinen Priscilla und Gwyneth Molesworth aus den benachbarten Ortschaften Middle Fritham und Nether Addlethorpe, sowie dem Onkel von Lady Hesketh-Fortescue, dem 79-jährigen Jasper Fetherstone, dessen Besitz Thrumpton Castle zur Zeit an Lord Molesworth-Houghton, einem Vetter von Priscilla und Gwyneth Molesworth, vermietet ist, steht …

… habe aber stattdessen lieber schmunzelnd zugehört und mein Toast mit Orangenmarmelade gemümmelt. 😉

Weiter nach Guernsey

Eigentlich war mir noch gar nicht danach, schon wieder aus Sark abzureisen. Wer organisiert das denn so blöd? Ich weiß schon jetzt, dass ich Sark sehr vermissen werde. Andererseits freue ich mich auch auf Guernsey. Außerdem geht es schon wieder aufs Wasser!

Nach etwa einer Stunde Fahrzeit lande ich wieder in Guernsey, schleppe mein schweres Gepäck zum Bus Terminus und finde zum Glück gleich die richtige Buslinie zum Hotel. Ich sage dem Busfahrer, wohin ich möchte, und bitte ihn, mir ein kurzes Zeichen zu geben, wann ich aussteigen muss. Nach 10 min Fahrt wird er langsamer und meint: „Well, this would be the official stop, but if you need to go the Queen’s Inn, I’ll take you a little bit further down the road so you don’t have to carry your luggage.“ Ich werde direkt vor der Hoteltür rausgelassen. Im Hotel wiederum wird mir sofort mein schwerer 85-Liter-Treckingrucksack abgenommen, und nach oben in mein Zimmer getragen. Die Menschen machen es einem so verdammt leicht, es hier zu mögen! <3

Eigentlich wollte ich ja nur eine kurze Pause machen und mich dann wieder auf den Weg in die Stadt begeben. Aber ich merke, wie platt ich nach der letzten Woche bin. All die Eindrücke, all das Unterwegssein. Ich habe ein großes, gemütliches Zimmer mit kuschelweicher Bettwäsche, einen Wasserkocher und Kaffeezubehör, ein riesiges Bad mit Badewanne, draußen zieht es zu, und es beginnt zu regnen…. und ich beschließe, heute eine Pause zu machen. Schließlich bin ich an diesem Ort mal etwas länger und „muss“ die Zeit nicht sofort nutzen. Also? Fauler Hotelbettentag! Muss auch mal sein.

Für gleich bin ich zum Telefonieren verabredet, und wie es aussieht, werde ich mich wohl morgen mit meiner Urlaubsbekanntschaft von vor drei Jahren treffen. Und ich bin so gespannt, ob wir uns auch heute noch was zu erzählen haben! (Und ob ich den nordirischen Akzent gleich auch am Telefon verstehe… ) *hibbel*

 

 

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