Ein letzter Zwischenstopp auf dieser Reise! Die Ankunft und vor allem die Parkplatzsuche in Rouen waren total stressig. In der Stadt war es voll auf den Straßen, das im Vorfeld ausgesuchte Parkhaus habe ich nicht gefunden, und dann habe ich habe einige Schilder sprachlich nicht verstanden und bin glaub ich über alle möglichen Straßen und Spuren gefahren, über die ich gar nicht hätte fahren dürfen.
Ich war heilfroh, als ich irgendwann ein anderes Parkhaus gefunden habe – nichts wie rein da! Kostet wahrscheinlich ein Vermögen, aber war mir egal – Hauptsache, ich konnte das Auto endlich abstellen. Zum Glück hat sich herausgestellt, dass mein Hotel ganz in der Nähe ist und ich mitten im Zentrum bin.
Rouen selbst ist total schön. Der ganze Stadtkern besteht überwiegend aus sehr schönen, mittelalterlichen Fachwerkhäusern und wird von einer wunderschönen gotischen Kathedrale dominiert. Die Fassade ist so detailliert und fein gearbeitet – für mich ist das die schönste Fassade aller vergleichbaren Bauwerke, die ich bisher gesehen habe. Ich kann verstehen, warum Claude Monet die immer und immer wieder in verschiedenen Lichtstimmungen gemalt hat.
Ich bin sowohl gestern Nachmittag als auch heute Morgen einfach nur eine ganze Weile gemütlich durch die Stadt gebummelt. Ich habe mir das Das Pest-Beinhaus L’aître Saint-Maclou mit seinen von Totentanzszenen verzierten Holzgalerien angesehen, das heute eine Kunsthochschule beherbergt. Weiter ging es zur Gros Horloge, einer prachtvollen astronomischen Uhr aus dem 14. Jahrhundert bis zum alten Markt, wo Jeanne d’Arc damals verbrannt wurde. Zwischendurch habe ich mich über kulinarische Highlights gewundert wie Baguette belegt mit Pommes. Baguette belegt mit Pommes? Ja, richtig, so hab ich auch geguckt. 😀
Und zu viel mehr hat es dann auch nicht mehr gereicht. Ich war total k.o., das Bein schmerzt immer noch und somit bin ich anschließend direkt zurück zum Hotel gelaufen und bin sofort eingeschlafen. Irgendwie schade, aber andererseits reicht es nach den zwei Wochen auch gerade mit den Eindrücken.
Heute Morgen war ich wie immer sehr früh wach, und bin dementsprechend auch früh zurück zum Parkhaus geschlendert. Diese Morgenstimmung liebe ich ja ganz besonders. Die Sonne scheint, es sind kaum Menschen unterwegs, die ganze Stadt riecht klischeehaft nach frisch gebackenen Croissants, auf dem Markt werden wunderschön arrangierte Gemüse- und Flohmarktstände aufgebaut, die Glocken der Kathedrale läuten, und während ich durch die fast menschenleere, mittelalterliche Stadt gelaufen bin, habe ich mich direkt ein paar Jahrhunderte zurück versetzt gefühlt. Schön war das.
Jetzt noch schnell ein Café au Lait und ein Croissant, eine kurze Runde über den Wochen-/Flohmarkt und dann ab nach Hause!
Man lernt viel über sich selbst, wenn man alleine eine solche Reise unternimmt, und meine Gedanken werden sicherlich noch lange um das Erlebte kreisen. Einerseits schade, dass der Urlaub schon wieder vorbei ist. Ich bin gerne unterwegs und hatte wirklich viel Spaß und habe viel erlebt. Andererseits freue ich mich auch auf mein Zuhause, auf Freunde, Nachbarn und Familie. Das ist auch wichtig!